Extraits du livre
- 60f.: Mit anderen Worten, der Altar, den manche für ein dogmatisches religiöses Werk halten, folgt hier der Kirche des Orients, wenn er Maria Magdalena als den bevorzugten Apostel Jesu ansieht. Den heiligen Schriften zufolge wendet sich der wiederauferstandene Jesus zuerst an sie und das Heilgefäß ist zu ihren Füßen platziert. Mit anderen Worten, die Vase des Altars wäscht die Frau von der Verleumdung rein: Maria Magdalena ist eine außergewöhnliche Heilige, was aus Jesus einen besonders wachen Propheten macht, der die Frau in den Vordergrund stellt, während sie zu dieser Zeit als minderwertig angesehen wurde.
- 77f.: Unter Berücksichtigung dieser Beobachtungen stellt der zwischen positiver und negativer Polarität stehende Christus den neutralen Teil der Materie dar: Zwischen dem Heiligen Sebastian (Quecksilber) und dem Heiligen Antonius (Schwefel) ist … das Salz des Alchemisten!
Das Salz der Materie ist aber das Neutron des Atoms, das die Funktion hat, die subatomaren Bestandteile miteinander zu verbinden: Der den neutralen Teil des Atoms ausmachende Christus bringt zum Ausdruck, dass die christliche Botschaft zum Ziel hat, den Frieden zwischen den Menschen herzustellen, sie miteinander zu verbinden, trotz der individuellen Unterschiede zwischen ihnen.
Das Salz ist ewig, es ist der Teil der Materie, den man nicht eliminieren kann. Mit Salz können auch Lebensmittel haltbar gemacht werden: Das Salz stellt unsere Unendlichkeit dar, die der christlichen Botschaft entspricht, denn durch das Leiden Christi wird verkündet, dass der Tod nur eine Übergangsphase zum jenseitigen Leben ist.
Das Salz ist der neutrale Teil der Materie, es ist wie das Neutron frei von elektrischer Ladung, damit entspricht es Christus, der nicht urteilt, sondern jeden Menschen aufnimmt, was immer er getan hat.
- 96: Grünewald stellt ein ätherisches Konzert dar, da es sich bei den Musikern um Geister handelt, mit einem ausgewogenen Kontrast zwischen dunklen und strahlenden Kräften in ein und derselben harmonischen, … weil musikalischen Komposition! Die Religionen lehren eine dichotomische Vision vom Leben, indem sie die Vorstellung stützen, dass es auf der einen Seite das Gute und auf der anderen das Böse gibt; auf der einen Seite die Gläubigen und auf der anderen die Ungläubigen. Der Altar lädt uns geradezu ein, das Böse anzuerkennen und mit ihm zu leben, denn das Böse ist nicht schlecht, sondern unerlässlich, damit das Universum funktioniert. Erst die Kenntnis des Bösen versetzt uns in die Lage unterscheiden zu können: Die Engel oberhalb von Jesus zeigen an, dass er sich schließlich entschieden hat, dem Guten zu dienen. Im Gegensatz zur Religion, die ihre eigene Wahrheit gegen andere Religionen verteidigt, lädt die Spiritualität uns ein, Gemeinsamkeiten zwischen den Menschen zu finden, denn das Ziel ist es, im Einklang zu leben, im Bewusstsein unserer Einzigartigkeit und unserer Gebundenheit ans Universum!